Nicht nur die deutsche Einheit wurde vor 30 Jahre vollendet, auch wird die gesamtdeutsche Sozialdemokratische Partei Deutschlands in diesem Jahr 30 Jahre alt. Gerade Willy Brandt hat immer auf das Ziel einer friedlichen Zusammenführung aller Deutschen in einem Staat hingearbeitet.
Dass dieses durch den Mut und der Entschlossenheit der Ostdeutschen in Frieden möglich gemacht wurde, ist eine historisch herausragende Leistung, die niemals vergessen werden darf. Vorbei waren damit u.a. auch die schikanösen Grenzkontrollen, wie ich diese selbst auf der Anreise zu meiner Großmutter erleben musste.
Wir wollen aber auch daran erinnern, das am 7. Oktober 1989 die Sozialdemokratische Partei SDP in der DDR von ca. 40 Sympathisanten in dem Pfarrhaus in Schwante bei Berlin gegründet wurde. Diese Sozialdemokraten konnten seinerzeit nicht auf bereits vorhandene Strukturen für ihre politische Arbeit zurückgreifen, wie es jedoch anderen sogenannten Blockparteien in der DDR damals möglich war. Da ein Ende und eine Ergebnis der Verhandlungen zur Erreichung der deutschen Einheit zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehbar waren, gaben sich diese Sozialdemokaten zunächst ein eigenes Programm, das von einem Weiterbestehen von zwei deutschen Staaten ausging.
Mit der Billigung der Übereinkunft zur Wiederherstellung der Einheit der Sozialdemokratie durch den Vorstand der Ost-SDP Anfang Juli 1990 stand nun auch der Zeitplan für die Parteivereinigung einvernehmlich fest. Auf zwei separaten Vorparteitagen am 26. September wurden die Voraussetzungen für den Vereinigungsparteitag an den beiden darauf folgenden Tagen geschaffen. Jens Rudat, SPD-Vorstandsmitglied